Im Mittleren Rathaussaal konnten der Leiter des Sozialamts Amberg, Herr Martin Reinhardt, und die Leiterin der Freiwilligenagentur Amberg, Elisabeth Triller, die Integrationspaten und Dolmetscher der Agentur begrüßen. Das Treffen diente dem Kennenlernen der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine große Verstärkung der bestehenden Agenturmitglieder bedeuten.

In seiner kurzen Begrüßung betonte Herr Reinhardt den Wert der Freiwilligenagentur für die Kommunen, ja, er hielt sie sogar für unverzichtbar. So dankte er auch im Namen des Oberbürgermeisters Cerny für das Engagement aller für die Agentur tätigen Haupt- und Ehrenamtlichen.

Das unterstrich auch Frau Triller mit ihren Begrüßungsworten, wobei hier die Zahlen sehr interessant sind, nämlich 3 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen stehen immerhin zurzeit 300 ehrenamtliche Mitglieder von 18 Projekten zur Verfügung.

In einer Vorstellungsrunde machten sich die neu Hinzugekommenen bekannt und erzählten schon von ihren ersten Erfahrungen bei der Betreuung von Zugewanderten. Wogegen die „Alten Hasen“ schon über einen enormen Erfahrungsschatz verfügten und über ihre Aufgaben und Erfahrungen im Umgang mit den betreuten Menschen sprachen.

Herausragende Themen waren der Dolmetscherpool, die Kinderbetreuung, Deutschsprachkurse, aber auch Ausbildung und Zugang zum Arbeitsmarkt. Alles Themen und Aufgaben, die sich durch den Zuzug aus der Ukraine ergaben und aktuell große Anforderungen an die Freiwilligen stellen. Erfreulicherweise haben sich neben den deutschen Ehrenamtlichen auch eine ganze Reihe Damen und Herren zum freiwilligen Einsatz gemeldet, die Russisch und Ukrainisch sprechen. In diesem Zusammenhang wurde auch aufgezeigt, welche Probleme auf die Migranten zukommen und wie vorbildlich die Freiwilligenagentur mit den wenigen Festangestellten und Ehrenamtlichen die großen Aufgaben bewältigt.

Zurzeit sind 64 aktive Integrationspatinnen und -paten für 133 Familien aus verschiedenen Herkunftsländern tätig. 33 ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher ermöglichen es, die Neuzugewanderten im Alltag zu unterstützen und helfen bei sprachlichen Problemen, zum Beispiel bei Arzt- und Ämterbesuchen. Weitere Integrationsangebote für Neuzugewanderte wie Deutsch als Fremdsprache, Frauencafé, Sport, Small-Talk beim Sonntagscafé für Jugendliche und diverse Freizeitangebote für Kinder sind ein wichtiger Bestandteil der Integrationsarbeit der Freiwilligenagentur. Wichtig bleibt, in einer sich durch Einwanderung verändernden Gesellschaft auch die Migrantinnen und Migranten mitzunehmen. Der Zugang zu Bildung, die Möglichkeit allgemeiner gesellschaftlicher Teilhabe, der Zugang zum Arbeitsmarkt und schließlich die Wohnraumversorgung werden für die Integration entscheidend sein.

Bei den Vorstellungsbeiträgen und Erfahrungsberichten konnten wertvolle Einblicke gewonnen werden, welchen Problemen bei der Betreuung von Hilfsbedürftigen die Agenturmitglieder oft gegenüberstehen. Hier bedarf es großer Empathie, aber auch Geduld und Verständnis gegenüber den Hilfsbedürftigen, die meistens traumatisiert ins Land kommen. Die Hilfe ist vor allem nötig bei Arztbesuchen, Gang zu Behörden, aber auch bei der Suche nach Ausbildungs- oder Arbeitsstellen.

Auch die Unterbringung in Kitas oder in den Schulen bedürfen der Kenntnis der Wege, die hier beschritten werden müssen.

Der Umfang der Angebote zur Betreuung der Menschen mit Migrationshintergrund ist groß!

Sie umfassen z.B.:

  • Erste Orientierungshilfe
  • Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache
  • Hilfe bei Arzt- oder Behördengängen
  • Familienbetreuung, evt. durch Patenschaft
  • Hausaufgabenhilfe
  • Freizeitangebote ausloten
  • Hilfe b. Wohnungssuche
  • Hilfe bei der Suche nach Praktikums- Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen
  • Eigenes Fachwissen einbringen als Betreuer
  • Spenden koordinieren
  • Hilfe bei der Organisation und Koordinierung ehrenamtlicher Hilfe

Frau Triller betonte auch, dass es für die Ehrenamtlichen außer der Erstattung von etwaigen Sach- und Fahrtkosten keinerlei Bezahlung gibt. Das einzige „Bonbon“ ist die Bayerische Ehrenamtskarte, die gewisse Vorteile beim Einkauf bei Akzeptanzbetrieben bietet. Aber man kann z.B. damit kostenlos Münchener Museen besichtigen. Mittlerweile sind bereits rund 800 Personen Besitzer dieser Bayerischen Ehrenamtskarte. Allein in Amberg gibt es 171 Akzeptanzstellen, die alle auf einer Liste zu finden sind.

Zu den 18 eigenen Projekten der Agentur kommen noch 70 unterschiedliche Angebote von Kooperationspartnern wie zum Beispiel Bürgertreff, Caritas, Malteser und viele mehr.

Eine rege Diskussion unterstrich, wie wichtig die Teilnehmer ihren eigenen Beitrag für die Agentur, aber auch der Kolleginnen und Kollegen nehmen. Das kennzeichnet auch das Ehrenamt, dass der Anreiz dieser Aufgabe darin besteht, Menschen in der Not beizustehen und sich dabei mit seiner eigenen Persönlichkeit einzubringen.

Schließlich beschloss Frau Triller den Abend mit der Bekanntgabe der nächsten Öffentlichen Veranstaltungen. Diese sind:

16.06.23, Digitaltag mit einem Stand in der Rathausstraße
16.07.23, Sommerfest für Ehrenamtliche
01.10.23, 50+Aktivtag im ACC
15.11.23 Ehrenamtsfeier (Bayer. Ehrenamtskarte)