Zu dem inzwischen regelmäßigen Treffen der Lesepaten und Lehrkräfte konnte Elisabeth Triller, die Leiterin der Freiwilligenagentur Amberg, wieder zahlreiche kompetente Teilnehmer begrüßen, die dieses Tätigkeitsfeld in der Stadt Amberg repräsentieren.

In seinen einleitenden Worten betonte der Leiter des Amtes für soziale Angelegenheiten, Martin Reinhardt, die enorme Bedeutung der Lesepatenschaften für die soziale Verantwortung der Stadt Amberg im Hinblick auf die Jüngsten unserer Gesellschaft. Seinen Dank richtete er an alle, die an diesem Projekt mit Leidenschaft mitwirken.

Ergänzt wurde das Lob von Schulamtsdirektor Stephan Tischer, der den großen Erfolg des Projekts aus Sicht der Schulen würdigte und der allen Projektbeteiligten seine Hochachtung für ihre Anstrengungen ausdrückte.

Im Anschluss präsentierte Elisabeth Triller einen Überblick zum aktuellen Stand der Freiwilligenagentur und der Leseförderung in Amberg. So gab es in der Projektleitung einen personellen Wechsel: Volker Weymayr, der seit vielen Jahren das Projekt maßgeblich mitgestaltete, gab den Führungsstab an Heidrun Rauhut weiter, die bereits seit einigen Monaten Weymayrs Werk erfolgreich weiterführt. Sie begrüßte neue Lesepaten und streifte kurz die Historie des Projekts in Amberg.

Heidrun Rauhut, die sich seit dem Projektstart im Jahre 2012 engagiert, zeigte auf, wie sich die Zahl der Lesepaten und Lesepatinnen kontinuierlich erhöhte und die Bedeutung innerhalb der Freiwilligenagentur stetig zunahm, aber auch darauf, dass Lesepatenschaft beileibe kein Selbstläufer sei. Dabei machte auch sie deutlich, dass das Projekt einerseits ein hohes Maß an Engagement jedes Einzelnen erfordere, andererseits aber auch Befriedigung über die sichtbaren Erfolge brächte.

Tief in die Praxis tauchte die Grundschullehrerin und Fachautorin Lisamarie Schmidl mit hilfreichen Tipps und Anregungen ein, wobei sie auch auf Praxisnahes aus ihrem Fachbuch zurückgriff. Unter dem Motto „Leselust statt Lesefrust“ gab sie Antworten dazu, wie zum Beispiel Lesemotivation entsteht, welche Hürden beim gemeinsamen Lesen vorhanden sein können, wie mit schwierigen Wörtern umgegangen werden kann oder wann stilles Lesen oder Vorlesen angebracht ist. Ein von ihr entworfenes Würfelspiel mit dem Namen „Farben lesen“ soll die Kinder spielerisch mit verschiedenen Lese- und Vorlesevarianten vertraut machen. Einen aussagekräftigen Merksatz gab Lisamarie Schmidl den interessierten Anwesenden noch mit auf den Weg: „Leselust entsteht… weil Sie als Lesepate dem Kind zur Seite stehen.“

Nach einer Pause beleuchteten Erfahrungsberichte von Aktiven des Projektes die verschiedenen Aspekte der Lesepatenschaften. Volker Weymayr machte deutlich, welchen Anforderungen sich Lesepaten zu stellen haben, ehe er über seine Tätigkeit als Lesepate an der Barbaraschule berichtete. Für ihn sei die Zusammenarbeit mit der Schule von großer Bedeutung. Als erfahrene Lesepatin an der Grund- und Mittelschule Ammersricht berichtete anschließend Bettina Rocktäschel aus ihrer Praxis. Sie hatte einige hilfreiche Tipps für ihre Kolleginnen und Kollegen parat. Ausdrücklich betonte sie die „wunderbare Zusammenarbeit mit den Lehrkräften".

Als erfahrener Lesepate berichtete schließlich Erich Wein über seine Erfolgsschritte, die er bei den Schülern aus inzwischen sieben Nationen sieht. Bestätigung seiner Arbeit sieht Erich Wein unter anderem in der Freiwilligkeit der Schülerinnen und Schüler. Die sehr harmonische und konstruktive Zusammenarbeit mit seiner Klassenlehrerin sei für ihn eine weitere Motivation, der Schule auch zukünftig zur Verfügung zu stehen.

Über deren positive Erfahrungen sprach daraufhin Martina Adams vom Sonderpädagogischen Förderzentrum Amberg. Besonders erwähnenswert erschien ihr dabei das überdurchschnittliche Engagement der Lesepaten.

Aus Sicht der Klassenlehrerin an der Luitpoldschule hob Corinna Kellner den messbaren Erfolg der Lesepatenschaft für die Schule und letztendlich für die Schüler hervor, die, aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen kommend, schließlich alle dasselbe Ziel verfolgten. Auch Corinana Kellner würdigte das gute und effiziente Zusammenspiel von Lehrkräften und Lesepaten, das die Lehrerinnen und Lehrer spürbar entlaste.

Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung blieb noch Zeit für die Teilnehmer, in lockerer Runde ihre eigenen Erfahrungen weiter auszutauschen.