Der Mittlere Rathaussaal war einmal mehr der Versammlungsort für die Teamsitzung der Freiwilligenagentur „Engagiert in Amberg“, zu der deren Leiterin Elisabeth Triller die ehrenamtlichen Projektleiter/-innen eingeladen hatte. Begrüßen konnte Frau Triller auch Frau Kittel, stellvertretende Leiterin des Amts für soziale Angelegenheiten, die in ihren Grußworten die enorme Bedeutung des Engagements der zahlreichen Ehrenamtlichen für das Gemeinwesen hervorhob.
Die stattlichen Zahlen, die Elisabeth Triller danach präsentierte, spiegeln die große Bandbreite und das intensive Wirken der Agentur wider. So haben sich seit dem Gründungsjahr 2011 über 1000 ehrenamtliche Helfer/-innen gemeldet, der Freiwilligenbörse liegen inzwischen 89 Angebote von 74 Kooperationspartnern vor und mehr als 160 Mitarbeiter betreuen 16 unterschiedliche Projekte der Freiwilligenagentur. Die Entwicklung in den einzelnen Projekten zeigte Frau Triller anschaulich in einer umfassenden Präsentation auf. Die Corona-Jahre haben hier deutliche Spuren hinterlassen, die sich in den Zahlen der Einrichtungen und Angebote und - daraus resultierend - einer geringeren Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter niederschlugen.
 

Zu einem absoluten Erfolgsmodell hat sich die Bayerische Ehrenamtskarte entwickelt, die die Stadt Amberg über die Freiwilligenagentur an besonders Engagierte ausgibt. So wurden seit 2013 bereits über 870 dieser goldenen oder blauen Kärtchen ausgegeben, seit August 2023 übrigens auch digital. Die Zahl der Akzeptanzstellen in Amberg ist in dieser Zeit von 10 in 2013 bis auf über 200 (Stand April 2024) angewachsen. Bayernweit sind es sogar über 4000 Unternehmen, die Karteninhabern unterschiedliche Vergünstigungen gewähren.
 

Über den Besuchsdienst/die Einkaufshilfe konnte die Projektleiterin von 46 Ehrenamtlichen berichten, die aktuell 53 Personen betreuen. Die aufwändige Wohnraumberatung wurde seit 2014 von rund 40 bedürftigen Menschen beansprucht. Dabei konnten die ehrenamtlichen Mitarbeiter deutliche Hilfestellungen zum Verbessern der Lebenssituation der Ratsuchenden geben.
Ein weiteres vorzeigbares Erfolgsmodell ist das Projekt „Digitale Kompetenz stärken“. In Kooperation mit der Amberger Seniorenstelle und der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen machen 13 ehrenamtliche Mitarbeiter ältere interessierte Menschen mit EDV und Internet vertraut. Mit einer hohen Erfolgsquote.
Im Sommer 2024 beschreitet das Pilotprojekt „Amberger Youngsters helfen“ neue Wege: Dabei verfolgt die Freiwilligenagentur gleich zwei Ziele. So können sich junge Mittelschüler in sozialen Projekten einbringen und andererseits auch selbst durch zunehmende soziale Kompetenz für ihre berufliche Zukunft profitieren.
Integrationsprojekte runden das Angebot der Agentur weiter ab. Integrations- und Lesepaten, ein Dolmetscherpool, echte Lebenshilfe unter dem Motto „Fit für Lehre und Beruf“,
Deutschsprachkurse für Kinder und Erwachsene, eine „Formularhilfe“ im deutschen Paragrafendschungel und eine Vielzahl von Freizeitangeboten stehen auf dem Programm. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Lesepaten ein, die an Amberger Grund- und Mittelschulen Kindern aus anderen Kulturbereichen die Integration erleichtern sollen. Bei einem Jahrestreffen am 15. Mai tauschen die Lesepaten im ACC ihre Erfahrungen untereinander und mit den Lehrkräften aus.
Stichworte bei der hoch aktuellen „Ukraine-Hilfe“ der Freiwilligenagentur sind Integrationspartnerschaft, niederschwellige Deutschsprachkurse, Freizeitangebote. Möglich ist dieses breite Angebot, das überwiegend von Ukrainern in Eigenregie durchgeführt wird, durch Unterstützung von der VHS, dem Bürgertreff Amberg e. V., dem Caritasverband AM-AS und dem Wohnungsbau Siedlungswerk Werkvolk e. G. Für Neuzugewanderte in Amberg wurde ein „Frauentreff“ ins Leben gerufen, zahlreiche Sportangebote und ein „Sprachcafé“ sind weitere Bausteine für eine schnelle Integration.
Abschließend wies Elisabeth Triller noch auf ein Seminar für Ehrenamtliche und Seniorenclubs im Juni 2024 hin und legte den Ehrenamtlichen noch den Tag des Ehrenamtes am 5.12.2024 ans Herz, an dem die Ehrenamtlichen freien Eintritt ins Kürfürstenbad und ins Cineplex haben. Nicht zufällig wählte Elisabeth Triller als Schlusswort einen Aphorismus des Begründers der SOS-Kinderdörfer Hermann Gmeiner aus: „Alles Große in der Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss“.
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Verfasser: Erich Wein, ehrenamtlicher Projektleiter der Freiwilligenagentur
Bilder in der Anlage: Elisabeth Triller